Einschulung

„Liebe Erstklässlerin, für deinen Start ins Schulleben wünschen wir Dir viel Erfolg. Und versüßen Dir den Ernst des Lebens… mit einer Schultüte voller Schokolade und Geschenke.“

Die besten Wünsche und die Schultüte gehören bei der Einschulung unzertrennlich zusammen. Bis heute hat sich an diesem typischen Accessoire seit ungefähr 1810 kaum etwas verändert. Damals war es vor allem in Sachsen und Thüringen ein ursprünglich jüdischer Brauch, den Kindern diesen besonderen Tag zu versüßen. Man beabsichtigte damit, dass sie mit einer schönen Erinnerung auch leichter die Tora lernten. Später besorgte der Pate die Schultüte, damit sich die Kinder besser an den Psalm 119, 103 erinnern: „Dein Wort in meinem Mund ist süßer als Honig“.

In Deutschland und im deutschsprachigen Ausland, hat sich an dieser Tradition auch seit dem Ende des zweiten Weltkriegs nichts verändert. Nur der Inhalt. Die Eltern füllen die Schultüte mit allerlei Geschenken und Süßigkeiten. Man kann sie fast überall kaufen in allen Farben und Größen. Je größer desto besser. Wer am ersten Tag ohne sie in die Schule kommt, fällt auf. Gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund ist eine Schultüte sehr wichtig, um sie in die Gemeinschaft von Anfang an zu integrieren.

Die gescheiterte Integration aus der Vergangenheit und die aktuelle Trendwende zum Einwanderungsland Deutschland verbindet eines: die demographische Zukunft. Ohne Ausländer wird es aber keine Zukunft geben. Die Zeiten sind vorbei, als jede deutsche Frau im 19.Jahrhundert noch fünf Kinder geboren hat. Seither ist diese Zahl ständig gesunken. Typisch deutsch gerechnet, kommt man auf das derzeitige Niveau von 1,3 Kindern je Frau. Die demographische Entwicklung beeinflusst schon heute die Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung und Kultur in Deutschland. Deshalb kann es morgen schon zu spät sein.

vor 6 Jahren

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