„Mein Garten ist mein Paradies auf Erden.“
Die Deutschen genießen das Kleingartenleben in ihren Grünoasen, wo sie aus eigenem Anbau von bestem Obst, größtem Gemüse und schönsten Blumen neue Kraft tanken. Aber typisch deutsch ist alles geregelt und nicht alles erlaubt. Welche Sorten, wie viel qm Rasen, welche Bäume – jede Kleingartenanlage hat eigene Vereinsordnung/Satzung durch die das Leben in einer Anlage ordentlich geregelt und auch kontrolliert wird. In Deutschland muss man sich schließlich auch an das Bundeskleingartengesetz (BKleinG) halten.
Die Grundstücke mit Gartenhäuschen werden von den jeweiligen Kleingärtenvereinen verwaltet und an Mitglieder verpachtet. Die sogenannten Lauben kosten nicht viel und ersetzen das knappe Grün in dicht besiedelten Wohngebieten. Sie dienen nicht nur zur gärtnerischen Freizeitbetätigung aber auch zur Entspannung vom Alltagstress und Erholung für die ganze Familie.
Im 18.Jahrhundert gründete man sie, um dem Hunger und der Verarmung entgegenzuwirken. Nach einem Model des Leipziger Arztes Moritz Schreber wurden sie in Parzellen geteilt, umzäunt und auch nach ihm benannt. Seitdem spielen sie in dem deutschen Gemüt eine wichtige Rolle.
Doch in einer Gartenparzelle vor sich hin zu ernten ist für viele junge Leute nicht erstrebenswert. Hier erlebt Deutschland zur Zeit einen neuen Gartentypus: Den Nachbarschaftsgarten in der Großstadt, Gemeinschaftsinitiativen von Anwohnern, aber auch städtische und private Gartenprojekte, die gesunden, nachhaltigen Selbstanbau von Gemüse, Kräutern, Blumen fördern. Statt die Urbanität nur zu konsumieren, wird jetzt mitgestaltet. Man experimentiert überall. Versucht sich mit Landwirtschaft mitten in der Stadt zu erden.