„Niemand trennt so eifrig Müll wie wir. Zerteilt Packungen in seine Bestandteile, sortiert nach Materialien und entsorgt in getrennten Mülltonnen.
Deshalb werden wir als Weltmeister im Recycling auf der ganzen Welt kopiert“.
Und dennoch. Unsere Wegwerfkultur droht die Verschwendungspraxis und Recycling von Rohstoffen immer mehr zu spalten. Auf allen internationalen Umweltkonferenzen triumphiert immer noch das Industriegewinnprinzip gegen alle umweltpolitische Vernunft. Die Suche nach sinnvollen Lösungen unseres Müllproblems ist global und mühsam.
Technische Geräte werden gezielt so hergestellt, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputtgehen. Von Pfandflasche bis zum „freiwilligen Verbot“ der Plastiktüte ist Abfall in Deutschland mit allen seinen Widersprüchen einheizendes Streitthema. Vor jedem Haus stehen gesetzlich vorgeschrieben Mülltonnen in verschiedenen Farben für die jeweiligen Abfälle bestimmt. Die meisten bleiben jedoch über Wochen leer. Weil der Umgang mit Müll immer komplizierter und undurchsichtiger wird, sinkt auch die Moral beim Trennen. So soll künftig nichts dem Zufall überlassen und Recycling von der künstlichen Intelligenz übernommen werden. Die ersten intelligenten Mülltonnen sind bereits im Betrieb, die ihr Inhalt selbst verwalten. Die wissen, wann sie voll sind, schicken dann elektronisch eine Meldung an die städtische Müllabfuhr, um geleert zu werden.
Im hochverschuldeten Freiburg schmücken 8.000 EURO teure Design-Solarmülleimer pro Stück bereits die Innenstadt, die mit der Sonnenkraft den Abfall zusammenzupressen. Mehr nicht. Willkommen digitale Abfall-Revolution in Deutschland!