Wider das Dörfersterben
Bei aller Landlust und auch wenn mehr als die Hälfte der Deutschen auf dem Land lebt: Viele Dörfer befinden sich in einer Existenzkrise. Menschen, Arbeitsplätze, Schulen, Gasthöfe, Läden, Ärzte verschwinden. Die Jungen wandern ab, die Älteren bleiben zurück. Deren Möglichkeiten sind durch steigende Altersarmut begrenzt. Und die Aussichten sind nicht rosig, denn durch Überalterung und Geburtenrückgang nimmt die Zahl nachwachsender Kinder ab.
Was tun? Über das Schicksal einer Gemeinde entscheidet einerseits die Nähe zu einer Großstadt und anderer die Politik mit ihren kommunalen Programmen und Anreizen. Doch die Kommunen drehen sich im Teufelskreis. Der Schwund verursacht eine finanzielle Misere, die die abgelegene Gemeinde erst recht unattraktiv macht.
Hier sind neue Ideen und Mitarbeit Aller gefragt. Revitalisierung der Ortskerne gegen den Leerstand, lokale Arbeitsplätze und Betriebe schaffen und erhalten, Infrastruktur sichern und ausbauen, ansässige Vereine stärken, in der Kommunalpolitik die Bürgerbeteiligung stärken. Vielleicht ist die Digitalisierung eine Chance: Digital vernetzte Dorfbewohner kaufen online ein, Paketsysteme werden per Crowd organisiert und durch Pendler individuell mitgenommen und ausgeliefert. Im dorfeigenen Laden wird die Grundversorgung gesichert. Die Medizinische Versorgung und individuelle Transporte durch Carsharing. Die Kommunen sind jetzt gefragt, gemeinsam mit ihren Bewohnern für sich selbst, aber auch miteinander bürgerschaftliches Engagement und Netzwerke zu fördern und zu entwickeln. Vieles wird nur mit Hilfe der Dorfbewohner zu bewältigen sein. Ehrenamt sei künftig gefragt wie nie zuvor.
Klingt gut, ist aber flächendeckend noch Zukunftsmusik.