Dieses Tor ist heute das wichtigste Symbol für Freiheit und Einheit Deutschlands.
Bis zur Wiedervereinigung stand es unmittelbar an der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und damit im Kalten Krieg an der Grenze zwischen dem Warschauer Pakt und der NATO, dem Westen und dem Osten.
Erbaut wurde es 1791 als Symbol des Friedens nach dem Amsterdamer Aufstand gegen Willem V von Oranien, der mit Hilfe Preußens ohne Krieg beendet wurde. Die Fertigstellung der von Johann Gottfried Schadow entworfenen Quadriga verzögert sich bis 1793, zu der Zeit liegt Preußen mit Frankreich bereits im Krieg. Dass Napoleon bei der Eroberung Berlins 1806 die Quadriga mitnahm, um die Niederlage im Kampf um Einfluss in der niederländischen Republik von 1787 zu rächen, erscheint verständlich. Er wusste um die Bedeutung des Brandenburger Tors.
Im kulturellen Gedächtnis der Deutschen spielt das Tor erst seit diesem Raub der Quadriga und der Rückkehr 1814 eine besondere Rolle. Der aufkommende liberale Nationalismus nach der Napoleon-Ära erhielt sein erstes Symbol, mit dem später viele wichtige geschichtliche Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts verbunden waren. Das späte Kaiserreich, der Nationalsozialismus pervertierten das Friedenssymbol zum Siegestor. Der zweite Weltkrieg endete mit dem Hissen der sowjetischen Fahne auf dem Brandenburger Tor.
Heute wird es vor allem als nationales Symbol der deutschen Wiedervereinigung angesehen. Der Gang durch dieses Tor wird zum politischen Ritual, zum Bekenntnis zur deutschen Demokratie und der Einheit Deutschlands.